1935: Ärzte ohne Gewissen… auch in der Berliner und in der Bundesärztekammer im Jahr 2006 !
Ärztekammer des RechtSStaates schützte IMS Ärzte der STASI und deckte ihre Verbrechen seit 2006
Obwohl die Untaten der NS-Mediziner all-ein dank des Nürnberger Ärzteprozesses (1946–1947) ausführlich dokumentiert wurden, mussten sich dafür die wenigsten Mediziner vor Gericht verantworten.
„Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“
Sie alle traten ihr Eid des Hipocrates mit Füßen und mordeten für Führer und Vaterland.
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Schon ein Blick auf die Liste der Dozenten verrät viel über die Atmosphäre – und Lehrinhalte – in Alt Rehse. Rudolf Hess, Stellvertreter von Adolf Hitler, Chef-NSDAP-Ideologe Alfred Rosenberg, SS-Reichsführer Heinrich Himmler: Es sind nur drei der mitunter prominenten 210 Dozenten, die an der “Führerschule der deutschen Ärzteschaft” gelehrt haben.
Auch wenn der Titel auf den ersten Blick anderes vermuten lässt: Das Ziel der “Schule” im mecklenburgischen Alt Rehse war keine medizinische Aus- oder Weiterbildung. Vielmehr sollten vor allem ärztliche Funktionäre und Jungärzte zu nationalsozialistischen “Gesundheitsführern” ausgebildet werden. “Über die ,Schulung’ in Alt-Rehse ist jedes Wort zu viel”, heißt es in einem Zeitzeugenbericht, zur Verfügung gestellt von Hausarzt Dr. Thomas Maibaum. “Es genügt zu wissen, daß man dort die Ärzte wie Schulbuben behandelt und sie zwingt, mit Schrubber und Besen die Stuben aufzuwaschen. Die ,Schulung’ besteht aus Parteikram ödester Konvenienz …” Auf dem Stundenplan standen körperliche Übungen und Volkslieder – “und zwar in einem Ausmaß, daß Fachgespräche außerhalb der Unterrichtsräume verpönt waren”. Lediglich in “Erbforschung” und “Rassenhygiene” wurde auch “ausgebildet”, belegen Dokumente.

Wenn einer DIE WAHRHEIT von Adam Lauks kannte… dann waren es Pastor Joachim Gauck, Dr. H:J: Geiger,Joachim Förster und BND-Mann Harald Both.
Was ist wenn man die Wahrheit kennt und die dann ver-schleiert, auszuraddieren versucht, aus dem Kanzlerka-binett oder sogar aus dem Bundestag heraus es tut?
Zeitgeschichte Vor 80 Jahren wird die „Führerschule der Deutschen Ärzte-schaft“ eingeweiht. Die dort vermittelten Rasse-Theorien lassen manchen Mediziner zum Massenmörder werden.
Mächtige Bäume beschatten alte, mit Reet gedeckte Fachwerkhäuser. Nicht weit davon stehen elegante Neubauten, teils mit Blick auf den über zehn Kilometer langen Tollen-sesee. Wer nach idyllischen Spazierwegen sucht, kann sich in den tiefen Wälder ringshe-rum verlaufen. In touristischer Hinsicht darf das beschauliche Dorf Alt Rehse in Mecklen-burg auf die Zukunft vertrauen. Auf die Vergangenheit eher nicht.
Am 1. Juni 1935 wurde an diesem Ort in Anwesenheit von Parteigrößen wie Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß und NSDAP-Reichsleiter Martin Bormann die „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“ eingeweiht. Bis in den Zweiten Weltkrieg hinein unterrichteten NS-Ideologen und Mediziner in dieser für das Dritte Reich einzigartigen Kaderschmiede Ärzte, Apotheker und Hebammen besonders in „Erb-biologie“ und „Rassenpflege“. Damit wurden „medizinische Maßnahmen“ begründet, die das deutsche Volk angeblich vor dem Niedergang bewahren sollten. Es ging um verbrech-erische Handlungen wie Zwangssterilisationen und Zwangsabtreibungen, das gez-ielte Töten geistig und körperlich behinderter Menschen (Aktion T4), um Menschenversuche und die „Vernichtung lebensunwerten Lebens“ in Konzent-rationslagern wie Auschwitz oder Bergen-Belsen. Obwohl die Untaten der NS-Mediziner allein dank des Nürnberger Ärzteprozesses(1946–1947) ausführ-lich dokumentiert wurden, blieb die Erziehungsanstalt in Alt Rehse der Öffentlichkeit lange unbekannt.
Erstaunlicherweise findet sich auch am Gedenkort für die Opfer der faschistischen Euthanasie-Morde in der Berliner Tiergartenstraße – er wurde im September 2014 eingeweiht – kein Hinweis auf die Führerschule. In Alt Rehse selbst existiert seit 2002 eine Ausstellung, die sich der Geschichte des Ortes während der NS-Zeit annimmt.
Schon bald nach der Machtübergabe an Hitler wurden im März 1933 die ärztlichen Spitzenverbände gleichgeschaltet. Wie Wilhelm Boes – Biograf von Hans Deuschl, dem Begründer und ersten Leiter der Führerschule in Alt Rehse – vermutet, gab es parallel dazu Überlegungen, wie man „künftig eine Besetzung der Schaltstellen im Gesundheitssystem mit geeigneten Führungskräften für das ,Dritten Reich̒ sicherstellen könne und wie die hierfür notwendige ärztliche Elite angemessen auf die zu erwartenden Aufgaben ideologisch vorzubereiten“ sei. Deuschl suchte einen Ort, in dem er eine „Charakterschule für den Arzt im Nationalsozialistischen Deutschland“ aufbauen konnte. Er sollte „fernab vom Getriebe der Großstadt, fern von der akademischen Hochschule, von Klinik und Hörsaal“ liegen, wie es 1933 im Deutschen Ärzteblatt hieß. Fündig wurde Deuschl in Alt Rehse. Dort stand ein Gut zum Verkauf. Als die Besitzer in Streit gerieten und sich ein Abschluss hinzog, ließ Bormann das Gut enteignen.
Mitte 1934 begannen die Aufbauarbeiten unter Aufsicht des Architekten Hans Haedenkamp. Für eine Eliteschule, die „Ärzte als Führer und Erzieher des deutschen Volkes“ hervorbringen sollte, musste ein völkischer Baustil her. So ließ Haedenkamp im Ortskern von Alt Rehse fast alle Wohnhäuser abreißen, um ein Schulungslager, ein Mustergut und ein Musterdorf mit Unterkünften zu errichten, die niedersächsischen Bauernhäusern nachempfunden waren. Die architektonische Heimatkunde sollte eine Hommage an den Blut-und-Boden-Mythos des Regimes sein. Zur Eröffnungsfeier am 1. Juni 1935 zog sich denn auch durch alle Reden die Botschaft, seit dem 30. Januar 1933 habe eine „grundlegende Umgestaltung“ der Medizin stattgefunden. Für einen Arzt im nationalsozialistischen Staat gehe es nicht mehr um den einzelnen Patienten, sondern um die Volksgemeinschaft, deren „Reinhaltung“ für seine Gesundung und „Aufartung“ nötig sei.
Ein Plus oder Minus entschied über Leben und Tod
Wer nicht zur auserwählten germanischen Rasse gehörte, das ließ sich in Alt Rehse den Vorträgen von NS-Ideologen wie Alfred Rosenberg entnehmen. Stigmatisiert waren „Fremdrassige“ wie Juden, Roma und Sinti, dazu Menschen mit Behinderung sowie „asoziale Volksschädlinge“, zu denen man Arbeitsscheue, Bettler, Prostituierte und Homosexuelle zählte. Die „Reinhaltung“ – so die Lektion in Alt Rehse – müsse sowohl durch die Isolierung und Entfernung der „Fremdrassigen“ als auch durch den „Ausschluss der Untauglichen“ erfolgen. Letztere seien an der Fortpflanzung zu hindern. Legalisiert wurden derartige und andere Maßnahmen unter anderem durch das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933, das vorschrieb, jüdische Krankenhausärzte durch „arische“ zu ersetzen. Das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses vom 14. Juli 1933 erlaubte die Zwangssterilisation von „Erbkranken“. Dazu zählte, bei wem „angeborener Schwachsinn“, Schizophrenie und „schwere erbliche körperliche Missbildung“ diagnostiziert waren. Von Sterilisation bedroht war gleichfalls, wer „unter schwerem Alkoholismus“ litt.
Sanitätstaktik und Gasschutz standen auf dem Lehrplan des ersten Jungarzt-Kurses von 1936, der vor Augen führte, dass Alt Rehse künftige „Gesundheitsführer“ auf den Krieg einstimmte, der seit 1936 mit dem Vierjahresplan vorbereitet wurde. Neben Vorlesungen und Seminaren stand in Alt Rehse auch Körperertüchtigung auf dem in der Regel vierwöchigen Programm eines Kursanten. Man wohnte in Gemeinschaftszimmern, trug die gleichen Trainingsanzüge, trat jeden Morgen zum Ritual der Flaggenhissung an, leistete Arbeitsdienst, musste ans Reck oder auf den Sportplatz. Von 1935 bis 1939 sowie von 1941 bis 1943 gab es gut 100 Kurse mit circa 12.000 Teilnehmern aus allen Sparten der Medizin. Etwa 10.000 Kursbesucher waren Ärzte, davon wiederum bis zu 2.500 angehende Mediziner. Von diesen hätten sich im Krieg besonders viele bei Verbrechen hervorgetan, wie der US-Psychiater Robert Jay Lifton in seinem Buch Ärzte im Dritten Reich feststellt: „Die Tötungsärzte wurden für diese Aufgabe ganz offensichtlich wegen ihrer Kombination von Unerfahrenheit und politischer Begeisterung ausgewählt.“
Grundlagen für die Euthanasie und andere Medizinverbrechen legten neben der permanenten NS-Indoktrinierung nicht zuletzt Lehrgänge in Alt Rehse. Es waren ärztliche Gutachter, die in einer Villa an der Berliner Tiergartenstraße 4, in der „Zentraldienststelle T4“, über das Schicksal Tausender Insassen von Pflegeheimen im Deutschen Reich befanden. Ein simples Plus oder Minus in der Krankenakte entschied über Leben und Tod. Wer als „lebensunwert“ eingestuft war, wurde mit Bussen abgeholt und in Brandenburg an der Havel, Hadamar bei Limburg, Grafeneck, Sonnenstein/Pirna, Hartheim bei Linz und Bernburg an der Saale durch Giftgas getötet. Nach dem Krieg mussten sich dafür die wenigsten Mediziner vor Gericht verantworten.