
Der Blick in das schwarze Loch der Repression und kommufaschstischer Angst und Gewaltherrschaft der STASI und STAZIS

Heil und Pflegeanstalt Waldheim war der Ort wo die Tötungsaktion von über 200.000 Menschen 1939 ihren Anfang nahm – In der DDR machten die Ärzte und Pfleger zuerst weiter. STASI machte daraus die FORENSIK für DDR Strafgefangenen in der StVE Waldheim und taufte die Anstalzt um in: Spezielle Strafvollzugsabteilung. Worin die Spezialbehandlung bestand gab die Forscherin Dr. Sonja Süß – geborene Schröter – keine Antwort, auch nicht als Leiterin der Kommission die erste frei gewählte Volkskammer einsetzte.
BEOBACHTUNGSBOGEN 57
Lauks, Adam geb. 28.7.50 TB ( Termin Beginn ) 19.5.82
Ausländer -jugoslawischer Staatsbürger ! TE ( Termin Ende ) 18.5.89
Aufgenommen: 29.3.85
Suizidrisiko : erhöht ( LÜGE ! – NIEMALS hatte ich die Absicht aufzugeben-NIEMALS! )
Agressivität: in Erregungszuständen erhöht ( ein Mal schickte ich ennen Bullen zu Boden)
Vorstrafen : 0 – keine
Delikt:
Vorläufige Diagnose: –????????? Persönlichkeit überwiegend demonstrativer ?????paranoid Hinweise: – querulatorische Haßreaktion
( Es läßt sich nicht erkennen dass ein Krieg erklärt wurde und tobte seit 27.7.83 )
Befehlskette bei der lückenlosen medizinischen Betreuung nach Weisuzngen und Befehlen des MfS die bei aktuellem Forschungsstand feststellbar war:
MfS – Ebene des 1. Stellvertreters von Erich Mielke – Markus Wolf WER WAR ES?!?
Generalmajor Winderlich MdI der DDR
Geberalleutnant Professor Dr. Karl-Heinz Kelch Leiter des MED Dienstes des MdI der DDR
Oberst Mertens MdI Verwaltung Strafvollzug
IMS “Pit” – Oberstleutnant MUDr. Peter Janata – Oberster Medizinmann DDR Strafvollzug
IMS “Nagel” – Oberstleutnant Dr. Erhard Zels – Mielkes Leibarzt in der U-Haft Berlin
IMS “Georg Husfeldt” – Oberstleutnant Dr. Jürgen Rogge – ChA der Psychiatrie im HKH;
OSL Dr. Günter Stöber Leiter der Speziellen Strafvollzugsabteilung in Waldheim und
unter Mordverdacht stehender Stellvertreter von Dr. Stöber OSL Dr. Siegfried Hillmann
L. fühlt sich zu unrecht bestraft. Queruliert deshalb in jeder Form gegen den SV. ( ich leistete passiven Widerstand und war im angesagten und begründeten Hungerstreik seit 20.12.1984 ) Er fühlt sich als Mertyrer und in dieser Rolle sehr wohl. Alle Maßnahmen gegen ihn bestätigen in nur. Deshalb ist Lauks: ( jetzt folgt der Maßnahmenplan des MfS für die spezielle Behandlung )
- ganz besonders korrekt und sachlich zu behandeln
- auf Provokationen jeglicher Art ist nicht zu reagieren ( L. wartet nur darauf!) anders die taktische Linieist, kein Genosse darf sich provozieren lassen !!
- seinen Wünschen ( Befehlen ) ist, soweit es möglich und vertretbar ist, entgegen zu kommen, besonders auch bezüglich seinen Nahrungswünschen.(tgl. Knäckebrot)
- Von allen Beteiligten ist gegenüber L. große Geduld aufzubringen!!
- Alle Maßnahmen gegen ihn sind grundsätzlich erst mit dem Leiter und Chefarzt der StVA ( Strafvollzugsabteilung ) abzustimmen, vorher ist nichts einzuleiten.
- Bei Vorkommnissen jeglicher Art mit L. ist unverzüglichder Leiter und ChA ( MR. OSL. Dr. Günter Stöber ) bzw. bei nichtanwesenheit sein Stellvertreter ( OSL. Dr. Siegfried Hillmann > OPK ” Ganove ” ) zu informieren.
- _____________________________________________________________
- Mit Sicherheit hatte es auch eine weitere Seite dieses Maßnahmeplanes gegeben mit der Unterschrift des Jenigen der die erarbeitet hatte.
“Lauks Adam Aufn.: 29.03.85 … TE ( Termin Ende ) 18.05.89 v. HKH Leipzig Gew. 65 kg.
29. III.85 Kost: Knäckebrot, Butter, Tee, 2 x 1/l Milch/Tag Rohkostzulage /Ankunftstag/
Unterbringung im VR 4 (Verwahrraum ) zunächst. Tgl. mit Zeitung versorgen. Kann an allen Veranstaltungen ( Freistunde auch ) teilnehmen, wenn er möchte. Bei Verweigerung keine diszipl. Maßnahmen. Wenn Lauks aus dem Fenster rufen sollte ist zunächst der Arzt zu verständigen bevor weitere Maßnahmen eingeleitet werden.
Nach einer ezwa 2 stdg, Exploration ( das ist eine Lüge – es hat keine Exploration gegeben, weil ich OSL Stöber mitgeteilt hatte dass ich jedwede medizinische Behandlung am 9.4.84 abgelehnt habe- ich wurde gewaltsam entkleidet und mit Hilfe zweier Knebelketten auf die Wage gehievt ) stellt sich L. als eine fanatische Persönlichkeit dar, die einige Ereignmisse in der Haft z.T. hypochondrisch verarbeitet hat, z. T. paranoid- querulatoriusch und auf Ärzte, Haft, DDR, SV, MfS überempfindlich reagiert ( seit der Gewaltnotoperation am 27.3.1983 in Berlin Buch herrschte einseitig erklärter Krieg ), zunächst direkt androht, er wolle es uns ( allen ) schwer machen! Das kann er leicht, da er sowieso Todgeweihter sei und nur noch als Leiche zur Obduktion nach Jugoslawien käme.
Die Verständigung mit L. ist einwandfrei möglich. Stimmungslage ausgeglichen, bei Erwähnung von Frau und Töchtern wird L. verbittert fast weinerlich,kippt dann, aber ins Fanatisch, Suizidabsichten scheinen nicht zu bestehen, eine psychotische Symptomatik fällt zunächst nicht auf. Eine genaue Einordnung wird jedoch erst nach Kenntnis objektiver Unterlagen möglich sein. / schreibt OSL Dr. Siegfried Hillmann – OPK „Ganove“ wegen Gemeinschaftzsmord an Ursula Krafczyk Alias Jurek Krafczyk in der Zelle 18 angezeigt /
1.4 & 5.4. siehe Eintrag Blatt 2
6.4.85 Gespräch über eine Stunde geführt. L. berichtet ausführlich aseine „Krankheit“. Ist überzeugt „unheilbar krank “ zu sein, werde nicht mehr aus der Haft entlassen, weil er vorher an seinen „Leiden“ sterben werde. Ist bis zu diesem Punkt zugänglich, freundlich ruhig Sichtbar wiord das Mißtrauen gegenüber alles was SV ( Strafvollzug ) heißt-
16.4.85 hat seinen Verwahrraum mit „Wandmalerei“ verziert, Sprüche Tito usw. ist For-derung ( BEFEHL) geäüßert, daß nicht reagiert wird. Fühlt sich als Mertyrer, will im????? Probleme bereiten, das befriedige ihn, er leide nicht unter der Haft, es tue ihm gut, wenn er SV ärgern kann.
Provoziert ständig, doch es wird nicht reagiert. So verklebt er seinen Spion, ist unsauber, vernachläßigt bewußt die Reinigung seines VR. Muß täglich gereinigt werden.
23.4.85 Kommt heute mit wichtiger Miene, habe eine staatspolit. bedeutsame Nachricht in Berkin abgegeben, er glaube aber die sei unterschlageb worden, das habe schwere Folgen für di DDR. An Mitarbeiter d. MfS verwiesen, lehnte er ab, er habe zu keinem Vertrauen, er würde mit niemanden darüber sprechen.
24.4.85 Wird zum Garten hin verlegt, weil er jegliche Freistunde ablehnt, viel liest und seine Zelle ( „4“ ) dunkel ist wegen des kleinen Fensters.”

1.4.85 “Ich möchte über meine Krankheit nicht mehr sprechen, das andere können Sie Fragen!- lehnt jegliche Untersuchungen ab ! ( aber seit 9.4.84 )
1.4.85 Ich möchte über meine Krankheit nicht mehr sprechen, das andere können Sie Fra-gen!- lehnt jegliche Untersuchungen ab ! ( aber seit 9.4.84 )
09.04.85 SG lehnt die Gewichtkontrolle ab, ebenfalls die Freistunde – Belehrung.______________________________________________________
25.4.85 Srört erheblich die Freistunde( vom Zellenfenster heraus ), hat seine Zelle mit Toilettenpapier dekoriert Tito – Stern usw. malt er mit Marmelade. VR (“4”) äußerst unsauber, so steckt Zahnbürste in Marmeladenglas, überall ??? er seine persönlichen Sachen umher, erklärt, er denke nicht daran, sauber zu machen, ihm gefällt es so.??? ritzt seine Unterschenkel, wo er offenbar mit Fingernägel in der Vergangenheit ( also nicht in Waldheim ) Texte eiungeritzr hat. Das sei die “reine Wahrheit”.-
29.4.85 Da er weiter die Freistunde der anderen durch lautes Pfeifen des Deutschland-liedes, rausrufen und sich ständig am Fenster präsentieren – Zurückverlegung in seine alte Zelle ( “AZ – Absonderungszelle “4” ). Vorher hat am WE / Wochenende / OSL Dr Scheppan, Leiter StVE und heute Erzieher mit ihm gesprochen u. ihn ermahnt, doch ohne Erfolg )
30.04.85 SG fühlt sich nicht wohl, eine Temperaturkontrolle lehnt er jedoch ab.
06.05.85 Dr. Stöber führte Gespräch mit SG lehnt Gewichtskontrolle ab.
23.6.-4.7.85 im HKH ( Haftkrankenhaus ) Leipzig ( Meusdorf )normal Abt.”unterkiefer-fraktur li.”
4.7.85 L. äußert, die Zelle “sei zu human” in die er gelegt wurde ( normaler VR ), möchte in eine Zelle mit kleinem Fenster,- hat bereits große unordnung in dem VR gebracht, die Tür mit einem 50 cm Marmeladen Stern beschmiert. Droht bei Entfernung , gesamte Zelle mit Kot zu beschmieren.
lehnt jegliche Behandlung seiner Kieferfraktur ab “das bleibt so wie es ist” . auch Medizin zum Spülen, weigert sich zum Zahnarzt zu gehen! Lehnt Bücher u. Zeitschriften ab,-ist ablehnend gegen jegliche ärztl. Untersuchung. Hat sich neu im HKH Leipzig Handrücken mit Losungen bemalt ( eingeritzt )
Nach der Rückverlegung aus dem HKH Leipzig Meusdorf ließ ich mir Papier und Kugel-schreiber geben unter dem Vorwand an meine Botschaft zu schreiben. Ich schrieb diese Endzusammenfassung II (mit Änderungen ). Danach hörte mein zukunftorientiertes Denken definitiv auf. Ich fertigte mehrere Abschriften – eine davon faltete ich zum Zäpfchen und führte die mir in den Enddarm und pflegte die .. für die Obduktion in meiner Heimat in Belgrad. Mein Hungerstreik stand – in der DDR nannte man das NV – Nahrungsverweigerung.
Wie man aus den Eintragungen oben sieht NIRGENDWO wird erwähnt dass ich im Hunger-sreik war als ich am 29.3.85 eingeliefert wurde. Der Leitung ging es nur darum den Hungerstreik 100% abzuschirmen – was am Ende eines Hungerstreikes stand wußten die damals genau. Und dann ging es der STASI nicht schnell genug oder der Druck aus Jugoslawien wurde zu groß, es musste schneller gehen: Zwei Monaten vor der Hälfte der Strafe Entlassung in die CSSR und Liquidierung in Ungarn, Rückkehr in die Heimat war schon seit Juni 1982 ausgeschlossen. PARANOJA !?
5.7.85 verweigert Sondernahrung, gießt diese demonstrativ vor Genossen aus, beschimpft unflätig das Personal, völlig grundlos. Betreibt keinerlei Mundpflege. Ißt ledig-lich Knäckebrot.
8.7.85 hat über´s Wochenende VR völlig mit Kot beschmiert, faschstische Losungen, Hakenkreuz aus Papier auf Fußboden geklebt, war verbal aggressiv gegenüber Personal. Zelle sieht unbeschreiblich aus u. riecht entsprechend. Wird in neuen VR gelegt.-
12.7.85 Ißt unverändert nur Knäckebrot, Frakturv offensichtlich nicht verheilt. läßt sich überhaupt nicht untersuchen. Ist in einem nicht sonderlich guten körperlichen Zustand. Hat Zelle wiederum mit Losungen u. faschistischen Symbolen ( Hakenkreuz ) ausgestaltet. Beschimpft Arzt und Personal unflätig. Zahnarzt lrhnt er ab”das bleibt alles so!”-Keinerlei Einflußnahme möglich. Rücksprache mit HKH Leipzig (Meusdorf )- Übernahme zur Aufrechterhaltung der vitalen Funktionen notwendig!–
OSL MR Dr. Rogge / IMS “Georg Husfeldt”/telefon. Zusage für RV ( Rückverlegung ) gegeben Oberst d. SV Winderlich– durch Leiter StVE von Verlegung des L. in das HKH informiert.
15.7.85 Körperliche Untersuchung des L. bezüglich somati. Verfassung.- L protestierte lautstark dagegen, will sich beim Haftstättenstaatsanwalt beschweren, zog sich dann aber doch aus, ließ sich untersuchen. /Lüge!/ Befund siehe Schreiben an den ÄD ( ärztlichen Direktors des HKH Leipzig /Meusdorf/
16.07. – 6.8.85 Noteinlieferung ins HKH Leipzig Meusdorf
12.08.85 L. ist äußerst gegen das Personal beleidigend, wenn seinen Wünschen /Befehlen!/ nicht entsprochen wird.
Verlangt täglich 1 Glas Marmelade, diuese verwendet er jedoch dazu die Wände im VR mit Losungen zu bekleben.Als ihm gesagt wurde, daß er tägl. nur einen Löffel Marmelade erhält, sagte er: “Du votze leck mich am Arsch.” Obermeister Ulrich
13.08.85 L. verlangte Haarwäsche, ihm wurde zur Kenntnis gegeben, das er welche erhält, wenn er badet. L. maulte erst u.schimpftesagte dann Sie zu Dr. Stöber.Ihr beide seid die Schlimmsten.Hat anschließend zum ersten Mal gebadet. Ulrich Obermeister
16.8.85 Der SG verlangte 1 Rolle Toilettenpapier und 2 Rasierklingen
– als ihm nur ein paar Meter Toilettenpapier gegeben wurden, lehnte er dieses ab und bestand auf einer ganzen Rolle, andernfalls will er bei Nichterfüllung seiner Forderungen /Befehlen/ dem SV Personal ein Glas mit Urin ausschütten.
11:00 Uhr SG zerstörte Notrufanlage in seinem VR
17.08.85 SG Lauks wurde früh Suppe u. Knäckebrot angeboten, er lehnte die Nahrung ab, weil er keine ganze Rolle Abortpapier bekommen hat nur 1 m. SG zerschlug die Schüssel u. spuckte gen. Grohe ins Gesicht und beschimpfte uns mit Nazifaschisten, Mücke Obermeister des SV
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Behandlungskarte von… 16.07. bis 6.8.85 im HKH Leipzig Meusdorf
20.8.85 Behauptet, am WE ( Wochenende ) von einem SG u. vom Personal geschlagen worden zu sein ( Gew 54 kg ) Klagte Schmerzen über ?? Thoraxseite u. Steiß. (SG o.B.)
Lehnt eine körperliche Untersuchung zunächst ab. Befund: Grüngelbliche Verfärbung unter beiden Augen ( Offenbar Schlag auf Nasenrücken ), kleine
?????
?????
06.09.1985 SG hat einen Eiterherd, linkeWange, lehnt Hilfeleistung bzw. medizinische Behandlung ab, verweigert alles.
Eurde eingehend ärztlich belehrt, verweigert jegliche Medikamente, die zahnärztl. ??????? sind lt. Beurteilung Zahnarztes ins HKH notwendig. Zusage OSL Dr. Hohlfeldt gegeben. Die Fistelung am Unterkiefer li. ( alte Frakturstelle ) mit Durchbruch nach außen. Eiter läuft massiv ab. Verdacht auf beginnende Osteomylitis. Prozess geht offenbar schon länger. SG hat sich nicht gemeldet ????? sich selbst Binde um Kinn, wegen alter Fraktur, Prozess wurde dadurch ????
Verlegung HKH
Zur Eintragung vom 06.09.85: Ich weiß nicht warum Mähde und Möller an jenem Tag kamen, gerufen hatte ich sie nicht, denn Notglocke hatte ich aus der Wand gerissen als deutliches Zeichen dass ich von denen NICHTS will. Ich lag auf meinem Bett. Vorher nahm ich wahr dass mir der Kragen links feucht wurde. Als ich anfasste merkte ich dass es eigentlich Eiter war. Die Wunde hatte sich wie erwartet nach außen geöffnet. Ich griff zum Jogurthbecher und fing Eiter und Blut auf. Tennisbal große Schwellung quetschte ich in den Becher. Wie das gestunken haben muss sah ich in den Gesichtern der Schließer. Ich sollte mitkommen zum Zahnarzt. “Verpisst Euch! oder wollt ihr das Ganze ins Gesicht haben?! Ich holte aus. Die Tür fiel zu. Ich deckte den Becher zu mit anderem Becher und legte mich wieder hin. Ich hatte den einen einzigen Wunsch noch: sollten sie mich vor den Leiter MR Dr. Stöber zerren, ihm den Eiter ins Gesicht zu schütteln. Es ging dann unerwartet schnell. Die Zellentür flog auf Möller und Mähde legten mir Knebelketten um die Handgelenke und zerrten mich brutal auf den Hof. Vor dem Eingang stand Fahrzeug: SANKRA oder die kleine Minna weiß ich nicht mehr. Es ging mit Ta-Tü Ta-Taa nach Leip-zig Meusdorf…. zum aller letzten Mal, was ich damals nicht wissen wollte.
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Die Eintragung vom 20.8.85 ist ziemlich unleserlich – an der Klarschrift wird gearbeitet- aber schon die Tatsache das Vorkommnis am 17.8.85 passierte spricht für die Verschlei-erung. Deshalb diese Abschrift des Berichtes des Obermeisters Mücke vom 19.8.85
19.8.85
Vorkommnis mit SG Lauks, Adam
Am 17.8.85 gegen 08:10 wurde der SG L ausgespeist. Dabei verlangte er eine ganze Rolle Toilettenpapier und zwei Rasierklingen.
Da z.Z. das Toilettenpapier knapp ist und der SG täglich eine Rolle zerschneidet um Hetz-losungen gegen uns an die Zellenwand zu kleben, wurde das abgelehnt.
Ich befahl dem SK Hofmann Ingolf welcher sich auf dem Weg in die Küche befand, dem SG L. ca 2 m Toilettenpapier zu bringen.
Als der SG H. ihm das Toilettenpapier überreichen sollte, geriet SG L. Plötzlich in Wut. Er warf die Suppe in den VR u. den SG H. Ging auf mich zu, holte mit dem Fuß aus und erhob die Faust mit einer Rasierklinge darin (?) und spuckte mich an. Dabei schrie er: “Ich trete Dir in den Sack Du Bullenschwein, elender Dreckbulle, Du Nazischwein”- und noch andere seiner Redensarten, welche man sich in diesem Moment gar nicht alle merken kann.
Der SG H.(ofmann) gab dem L. in diesem Augenblick einen Stoß vor die Brust und stellte sich zwischen uns so daß der L. in den Raum zurück und gegen den Tisch stürzte. Er erhob wiederum die Hand mit der Rasierklinge holte noch mit aus und spuckte mir wieder ins Gesicht.
Mit einfachen Körpergewalt wurde der SG von uns auf´s Bett gelegt und durch Fußhobel sowie Schläge mit der flachen Hand auf das Gesäß dazu veranlasst die Hand zu öffnen um die Rasierklinge zu entnehmen.
Bevor ich den VR verließ, richtete er sich plötzlich wieder auf und spuckte mich erneut ins Gesicht.
Dabei kennzeichnete er mich wiederum als Faschistenknecht, Mördergehilfe, DDR-Verbrecher, Votze, schwuler Hund und vieles andere mehr seiner Redensarten.
Danach wurde der VR durch den Hausreiniger gesäubert. Auch diesen SG beschimpfte er in seiner üblichen Art und Weise.
Mücke Obermeister des SV ( Strafvollzuges )
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Am 19.08.85 “erstattete ” ich diese Strafanzeige die ich erst am 14.3.17 in Empfang nahm. Es ist das Original das die Spezielle Strafvollzugsabteilung Waldheim niemals verließ !
an d. 17.8. 85 60
Stellungnahme !
Am Samstag den 17.8.85 kam es zu einem Vorfall welchen ich Ihnen hier schildern möchte. Als Obermeister Grube den VR 4 öffnete um Mittagessen zu fassen, wurde er von Lauks mit Schimpfwörtern wie Du Stück Mißt, Du Nazischwein, Drecks-SV-er, und des Gleichen mehr belegt. Aks Obermeister Grube die Tür schließen wollte, holte Lauks aus um dem Omstr.in Geschlechtsteil zu treten, desweiteren hielt er eine Rasierklinge in der Hand um den Omstr. zu verletzen. Als ich dies sah bin ich dem Omstr. zu Hilfe geeilt damit Schlimmeres verhindert werden konnte. Ich gab Lauks eine Ohrfeige weil er Omstr. Grube und mich angespuckt hat.
Die Suppe welche er zum Frühstück erhielt schüttete Lauks in die Zelle. In der Suppe , welche auf dem Fußboden lag rutschte Lauks aus und kippte mit dem Tisch um. Omstr. Grube hat Lauks lediglich mehrere Mal ( 3 Mal ) mit der flachen Hand auf den Hintern gehauen.
Eine Verletzung, welche Lauks angegeben hat, kann nur vom Sturz mit dem Tisch erklären. Ich weiß ja nicht ob sich Lauks das Recht herausnehmen darf den SV-Angehörigen in einer derartigen Form zu beleidigen. Ich leistete Omstr. Hilfe das bin ich Bzw. das hielt ich in meiner Eigenschaft als Ordner für notwendig. Würde ich in Jugoslawien einsitzen hätte man mich bestimmt schon lahm geschlagen, wenn ich die dortigen Vollzugsangestellten beleidigt hätte.
Weiterhin betreibt Lauks faschistische Propaganda in dem er Hakenkreuze an der Wand malt. Diese werden von anderen SG gesehen ( wie?):
Soqweit mir bekannt ist wird in der DDR so etwas strafrechtlich verfolgt.
SG Ingolf Hofmann
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Am 20.9.85 war ich schon seit 14 Tagen in Haftkrankenhaus Leipzig Meusdorf. Wozu dann noch dieses Schreiben! Meine Rückkehr war nicht mehr i,m Maßnahmeplan der Spionage Abwehr des Markus Wolf.