1989 bot sich im Gebäude der Erfurter Stasi dieses Bild – Säcke voller zerrissener Akten. Foto: Sascha Fromm
Bisher wurde inBerlin der Inhalt von 23Säcken probehalber wiederhergestellt. Damit die elektronische Rekonstruktion voll ins Laufen kommt, soll jetzt ein Hochleistungs-Scanner entwickelt werden.Zuvor muss jedoch der Haushaltsausschuss des Bundestages die Finanzierung beschließen. Die Zustimmung durch den Bundestag wäre danach nur noch Formsache. Das Fraunhofer-Institut benötigt für die nächsten drei Jahre sechs Millionen Euro für die Fortsetzung des Projektes “ePuzzle”. An dem Vorhaben wird bereits seit Mitte der Neunzigerjahre gearbeitet. Bisher stellte der Bund dafür acht Millionen Euro bereit.In der Testphase wurde eine Software entwickelt, mit der anhand der Risskanten, der Schrift und der Papierart die zerrissenen Seiten zügig rekonstruiert werden können. In einem Fernsehfilm sowie in einer Dokumentation hatte dasZDF am Sonntag das Projekt vorgestellt. Dabei ging es auch um die problematische Finanzierung.
Linke will auch Akten der CDU rekonstruieren
Klare Worte findet gegenüber unserer Zeitung der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Union, Arnold Vaatz (CDU). “Der Informationsgewinn aus den wieder zusammensetzten Akten ist erheblich.” Zudem sei es eine Vergeudung des bis jetzt eingesetzten Geldes, wenn man das Projekt abbrechen würde. Ähnlich argumentiert Ralph Lenkert (Linke). “Die Forscher sollen das Geld erhalten und ihr Projekt zu Ende führen.” Vielleicht könne man es dann nach einem eventuellen Regierungswechsel in Erfurt dafür einsetzen, alle die Dokumente wieder zusammenzusetzen, die gegenwärtig von der CDU geschreddert würden, fügt er an.Noch wichtiger wäre es, so sagt der aus Jena stammende Lenkert, eventuell beim Verfassungsschutz noch vorhandene Reste von NSU-Akten zu rekonstruieren. Der Thüringer FDP-Politiker Patrick Kurth ist Mitglied des Beirates der Stasi-Unterlagen-Behörde. Er fürchtet, dass über den Umweg der Haushaltsmittel ein ganz bestimmter politischer Wille umgesetzt werden soll.Steffen Lemme(SPD), einziges Thüringer Mitglied des Haushaltsausschusses, spricht sich für eine weitere Unterstützung des Projektes aus. “Das sind wir im 25. Jahr des Mauerfalls den Stasiopfern schuldig”. Bereits jetzt zeigen verschiedene Institutionen starkes Interesse an der “Schnipsel-Maschine”. Dazu gehört das Stadtarchiv inKöln, das durch einen fahrlässig herbeigeführten Erdrutsch fast völlig vernichtet wurde. In einer Brandenburger Begräbniskirche könnte ein Mosaik wieder zusammengefügt werden. Ägyptologen träumen von wieder zusammengesetzten Papyrus-Rollen.Seit 1997 werden zerrisseneStasi-Akten inZirndorf per Hand zusammengesetzt. 1,4 Millionen Blätter wurden rekonstruiert. Dort “puzzeln” zehn Mitarbeiter. Auch Archivare ausGera beteiligen sich. In der Berliner Behörden-Zentrale zeigt man sich überzeugt, dass die Säcke brisantes Material beinhalten. Zu den spektakulärsten Schnipselfunden gehören Akten von einem informellen Informanten inJena. Er verriet Fluchtpläne von Kommilitonen und kassierte als Spitzellohn die Berufung zum Theologieprofessor.
Der Blinde erkennt es auf den ersten Blick, dass nach den Unterlagen der HV Auslandsaufklärung, die brisantesten Akten zerrissen und geschreddert wurden. Der BStU die die Wiederherstellung per Hand in 500 Jahren bevorzugt geht es um Geld und Sicherung der Puzzler-Arbeitsstellen über das Jahr 2019. Gauck Behörde hat nach dem Eintritt der Verjährung für mittlere und schwere Verbrecjhen im Jahre 2000 bzw. 2005 ihren ursprünglich gesetzlich verankerten Zweck verwirkt. Erinnerlich: Zuarbeit zur juristischen Aufarbeitung des SED-DDR Unrechts und Verbrechen der STASI-Justiz und ihrer Exekutive sowie anderer Sicherheitsorgane der DDR. Somit wäre eigentlich der Weg frei geworden für die Verlegung der Restbestände ( ohne BStU Personal ) in das Bundesarchiv wo die vom Anfang an hingehört hätten, wie auch die Akte des Bundeskanzler Kohls, die über Nacht verschwand. Dadurch frei werdende 100 Mio € müssten ausrechen den Rechner des Fraunhofer Institut am Laufen zu halten !? Wohin dann mit dwem Bereitschaftspolizisten Roland Jahn und seinen Altkadern und ihren Seilschaften mittlerweile in der zweiten Generation!?? Auf Arbeitsamt oder dem Bundespräsidenten Gauck wie am 3.10.1990 überstellen, er gibt denen jetzt neue Persilscheine und Urkunden, und stellt sie bei ihm ein!? Es wird noch viel Diskussion dazu geben. Die müsste anfamngen mit der Disskussion über das von der STASI und Begünstigtem des MfS maßgeblicjh mitentworfene Stasi Unterlagengesetz, der in jetziger Fassung eine Schande ist und auf die Müllhalde der Geschichte gehört, da er zugeschnitten wurde einzig und allein zum Täterschutz.