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Wer und was war die Stasi?

Funktion, Tätigkeit und Bedeutung

Mehr als ein Vierteljahrhundert nach dem Ende der DDR wird die Staatssicherheit neu in den Blick genommen und aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Detail an Detail zu reihen und fehlenden Sensationen nachzujagen, lohnt nicht länger. Stattdessen ist es an der Zeit, den historischen, juristischen und gesellschaftlichen Ort der Stasi zu bestimmen.

In der neuen Reihe wird die Herkunft der Stasi behandelt. Was prägte sie? Waren es die sowjetischen Geheimpolizeien, ihre zaristischen Vorläufer oder die Gestapo? Was war die DNA der Stasi? Auch die rechtliche Stellung der Geheimpolizei wird offengelegt. Wieso dominierte sie die Justiz? War die Staatssicherheit wirklich allmächtig? Und wo lagen ihre Grenzen?

Die Stasi prägte ebenfalls die DDR-Gesellschaft. Die Folgen der umfassenden und unbegrenzten Tätigkeit der Geheimpolizei werden beleuchtet. Gab es eine eigene “Lebenswelt” der Stasi-Angehörigen? Welche Wirkungen hatte die im Verhältnis größte Geheimpolizei der Welt auf die Landesbewohner? War die DDR ein Stasi- oder Nischen-Staat? Oder beides?

Im Kalten Krieg war die Stasi ein wichtiges Instrument. Welche Bedeutung hatte für sie der Ost-West-Gegensatz? Gab es Spionage, Entführungen und Propaganda nicht auch auf der Gegenseite? Welchen Einfluss hatte die Stasi in West-Berlin, das sie als “Auqarium westlicher Dekadenz” betrachtete, und wo es nur so von ihren Agenten wimmelte?

Auf Grund der Entspannungspolitik kam es durch den KSZE-Prozess in den 1970er Jahren zu Veränderungen. An die Stelle von Schauprozessen traten Zersetzungsmaßnahmen. Aber waren sie eine Erfindung der Stasi? Gab es nicht auch unter anderen Regimen Konzepte zur Verunsicherung und Einschüchterung von Kritikern und Oppositionellen?

Mittwoch, 25. Januar 2017, 19 Uhr
Ort: Rathaus Mitte, Robert-Havemann-Saal, Karl-Marx-Allee 31, Berlin-Mitte
Erich Mielke – das Gesicht der Stasi

Die Veranstaltung soll den historischen Ort der Stasi bestimmen. Es geht daher weniger um den stalinistischen Spießer Mielke als um die Stellung der DDR-Geheimpolizei im 20. Jahrhundert. Die Person Mielkes wird daher als Spiegel geheimdienstlicher Tätigkeit betrachtet. Der Schwerpunkt liegt bei der Stasi, der Mielke sein Gesicht gab.

Vortrag:
Dr. Klaus Bästlein (Historiker und Jurist, Referent beim Berliner Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen)

Diskussion:
Dr. Klaus Bästlein
Dr. Heribert Schwan (Journalist und Mielke-Biograf)
Prof. Dr. Bernd Stöver (Historiker, Potsdam)

Moderation:
Harald Asel (Journalist, RBB-Inforadio)

In Kooperation mit der Robert-Havemann-Gesellschaft und dem RBB-Inforadio

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