Let´s talk about Torture in Germany Lassen Sie uns über die Folter in Deutschlad sprechen? – mister Melzer and Bundestagspräsident Schäuble!? WHY NOT???

 

Bundesministerium der Justiz an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages.

 

«Der Fall Assange hat meine Uno-Karriere beendet» said Nils Melzer

Er bekämpft im Namen der Uno Folter, legt sich im Fall Brian mit der Zürcher Justiz an, und im Fall Julian Assange mit den Mächtigen dieser Welt. Was treibt Nils Melzer an? Unsere Autorin hat ihn begleitet – und traf auf einen zutiefst spirituellen Menschen.

He fights torture in the name of the UN, takes on the Zurich judiciary in the Brian case, and the powerful of this world in the Julian Assange case. What drives Nils Melzer? Our author accompanied him – and met a deeply spiritual person.

Von Rebecca Wyss

Noch kann Nils Melzer sprechen. Noch hören ihm die Leute zu. Anders als bei Chelsea Manning, Edward Snowden, Julian Assange, die neben ihm stehen, in Bronze gegossen. «Anything to say» heißt die Skulptur, doch die drei blicken stumm auf den Genfersee. Die Whistleblower wurden mundtot gemacht. Das Blatt, auf dem steht, wie die Geschichte von Nils Melzer ausgeht, ist noch leer. Jetzt, am 4. Juni 21, spricht er in Genf – vor Assanges Verlobten, der Genfer Stadtpräsidentin, einem Genfer Ständerat und Aktivisten, die ihre Fäuste in die Luft strecken. «Julian Assange wurde dämonisiert und verfolgt», sagt der 51-Jährige ins Mikrofon. «Weil er die Wahrheit sagte. Er muss frei kommen.» Dafür kämpft der Uno-Sonderberichterstatter für Folter.

Seit zwei Jahren steht «Mr. Melzer», wie ihn die «New York Times» nennt, deshalb im Scheinwerferlicht der Weltöffentlichkeit. Wegen der Tragweite des Assange-Falls. Seit Wikileaks 2010 geheime Dokumente veröffentlichte, blickt die ganze Welt auf deren Gründer Assange. Die Enthüllungsplattform deckte mutmaßliche Kriegsverbrechen der USA auf. Und Assange wurde zum US-Staatsfeind, war fast zehn Jahre lang auf der Flucht. Derzeit sitzt er in England in Einzelhaft, ist suizidgefährdet, ihm drohen die Auslieferung an die USA – und 175 Jahre Gefängnis wegen Spionage.

Vom Funktionären zum Widerstandskämpfer

Im Mai waren auch in der Schweiz alle Kameras auf Nils Melzer gerichtet, als er sein Heimatland ins Visier nahm. Melzer war der bekannteste Kopf der Gegner des Anti-Terror-Gesetzes, trat in der SRF-«Arena» gegen Karin Keller-Sutter an. Im Fall Brian gegen die Zürcher Justiz. Melzer intervenierte, weil der Junge seit fast drei Jahren in Isolationshaft sitzt – psychische Folter erleide. Die Antwort des Außendepartements (EDA) steht noch bis spätestens Mitte August aus. Das Zürcher Amt für Justizvollzug reagierte prompt pikiert.

Gegenwind ist Melzer sich gewohnt. Er nimmt ihn hin. Daily Business. Ganz anders im Fall von Assange. Kein anderer hat so tiefe Spuren in Melzers Biografie und Persönlichkeit hinterlassen. Der Fall Assange machte aus dem Funktionären einen Widerstandskämpfer. Melzer selbst sagt: «Ich bin zum Whistleblower geworden.»

Wer ist dieser Mann?

Kurz nach dem Assange-Event setzen wir uns mit ihm ans Ufer des Genfersees. Die Müd-igkeit drückt auf seine Schultern, fünf Stunden Schlaf – mehr gönnt er sich nicht pro Nacht. Melzer kennt nur einen Modus: hochtourig.

«Andere fliegen für drei Wochen auf die Malediven an den Strand, das könnte ich nicht. Wenn wir mit den Kindern in die Badi gehen, schwimme ich einen Kilometer, lege mich zwanzig Minuten hin und muss wieder etwas tun. Sonst werde ich unerträglich.»

Er will allen helfen

Jeden Tag erhält der Uno-Mann ein Dutzend Folterhinweise. Nur bei einem kann er eingreifen. Ein aussichtsloser Kampf, ein endloser dazu, das Leid, es hört nie auf, auch in seinem Kopf nicht. In einem Schwall strömt das Grauen aus ihm heraus: Eine Migrantin, die über Mexiko in die USA wolle, habe ein 75-prozentiges Risiko, vergewaltigt zu werden. In Libyen bestehe ein 98-prozentiges Risiko. Und dann die häusliche Gewalt …

Man wird den Eindruck nicht los, dieser Mann trage die Last der ganzen Welt mit sich. Herr Melzer, warum tun Sie sich das an?                                                                                    «Ich kann nicht anders. Ich habe ständig das Gefühl, dass die Fälle brachliegen, wenn ich nichts unternehme. Ich fühle mich verantwortlich.»

Es ist dieses starke Gefühl, das ihn anpeitscht, ihn zum Getriebenen macht.

Wenig ist über den Menschen hinter dem Uno-Funktionär bekannt. Melzer wuchs in Zürich auf, mit einer schwedischen Mutter, Physiotherapeutin, alleinerziehend. «Ich habe mich selber erzogen, war ein Freigeist», sagt er. Sein Vater war Entwicklungshelfer, oft abwesend, nahm ihn mit auf Reisen. Das prägte. Melzer studierte Jus, ging als Delegierter zum Internationalen Komitee vom Roten Kreuz, doktorierte über gezielte militärische Tötungen. Später beriet er das EDA in sicherheitspolitischen Fragen. Bis der Posten bei der Uno frei wurde.

Seit 2016 klärt er nun Foltervorwürfe ab, besucht Gefangene, greift ein, wenn nötig. Über Jahre tat er das nie polternd, nie polemisch. Aber stetig – durch Berichte, durch Briefe, die einzigen Druckmittel eines Uno-Sonderberichterstatters. Melzer sagt: «Das meiste davon liest keiner.» Damit fand er sich ab, bis der Fall Assange in seinem Postfach landete.

Melzer nahm sich seiner an, stieß auf Verstösse gegen das Folterverbot sowie systemati-sche Justizwillkür. Im Frühling 2019 intervenierte er bei den USA, England, Schweden und Ecuador. Doch die Staaten gingen kaum darauf ein. Und so tat er, was er zuvor noch nie getan hatte: Er ging an die Öffentlichkeit, legte sich mit den Mächtigen an. Erst durch Interviews mit SonntagsBlick und dem Onlinemagazin «Republik», danach in der Welt-presse. Melzer hat den Lichtkegel auf die politische Verfolgung von Assange gelenkt. Den Mann, von dem sich die Medien wegen eines mittlerweile eingestellten Vergewaltigungsverfahrens längst abgewandt hatten.

Ist er ein Aktivist?

Dabei geht der Sonderberichterstatter weit. Gibt auch fragwürdigen Medien wie dem russischen Propagandasender RT ein Interview.

Against Torture

Warum, Herr Melzer?

«Weil RT das einzige Medium war, das sich für den Assange-Fall interessierte. Die westlichen Medien ignorierten ihn.»

Für die Kritiker ist das ein weiterer Beleg dafür, dass der Uno-Funktionär ein Assange-Aktivist ist, wie ihn die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» kürzlich bezeichnete. Und in der «NZZ» stellte ihn eine Strafrechtsprofessorin sogar als Verschwörungstheoretiker dar.

Pascal Willi (51), Melzers bester Freund, ärgern diese Labels. Die beiden kennen sich aus Gymizeiten. Der IT-Berater sagt: «Dieses Bild ist völlig falsch. Nils ist keiner, der gerne provoziert oder Streit sucht. Er ist ganz Jurist. Faktenorientiert.» Das zeige alleine sein Assange-Buch. Darin liste er fast schmerzhaft minutiös alle Belege auf, die er im Fall zusammengetragen habe.

Wie sieht es Melzer selbst? Herr Melzer, machen Sie sich nie Sorgen um Ihre Glaubwürdigkeit?

«Viele verstehen nicht: Ich bin ein Aktivist, aber nicht für Assange, sondern für die Rechtsstaatlichkeit.» Wenn er in möglichst vielen Fällen jeweils ein bisschen etwas mache, werde er dafür gefeiert, könne letztlich aber nichts bewirken. Im Assange-Fall habe er Beweise für ein Systemversagen. «Hier habe ich die Chance, etwas zu erreichen, das über den Fall hinausreicht.»

Und was?

«Den Schutz der Pressefreiheit und des Rechtsstaates.»

Der Glaube ist Treibstoff

Warum Melzers innerer Kompass unempfänglich für Störmanöver ist, zeigt ein Blick in sein Arbeitszimmer. Er hat uns Ende Juni in sein Haus nahe Biel eingeladen, wo er mit seiner Frau und den beiden Töchtern lebt. An der Wand hängt ein Mosaik mit einer weißen Taube mit Glorienschein. Ein Bild des Heiligen Geistes.

Herr Melzer, an was glauben Sie?

«Ich versuche, etwas Größerem zu dienen. Bei allem, was ich tue, geht es nicht um mich.»

Melzer entdeckte seine Spiritualität mit 28. Er hatte gerade seinen Job gekündigt, steckte in einer Sinnkrise. Bei einer Freikirche fand er Halt, ließ sich von der Gruppe auch im Zürichsee taufen. Nach ein paar Monaten wurde es ihm zu eng, er ging seinen eigenen Weg. Geblieben ist der Glaube, der für seine Bewerbung beim Roten Kreuz, IKRK, entscheidend war.

«Ich fragte in einem Gebet, was ich tun soll, und sah innerlich vier Buchstaben vor mir: IKRK.» Er wolle keinen falschen Eindruck erwecken. Er sei nicht von Gott auserwählt.

«Es war eine innere, sehr persönliche Führung.» Seitdem vertraut er. Seitdem kennt er kaum noch Angst.

Das trug ihn durch die zwölf Jahre als Delegierter beim IKRK. In Flüchtlingslagern auf dem Balkan sammelte er Hinweise auf Kriegsverbrechen. Suchte die Eltern von verloren gegangenen Kindern, die so klein waren, dass sie weder ihren Namen noch jenen von Mutter und Vater wussten. Kam in Gefängnisse, in die die USA Leute für Folterverhö-re verschleppt hatten. 2009, nach einem Einsatz in Afghanistan, war Schluss. Kurz bevor er in Kabul landete, waren seine Uno-Kollegen in ihren Betten ermordet worden. Und am Abend gabs ein grosses Erdbeben. Melzer dachte an seine schwangere Frau. «Zum ersten Mal hatte ich Angst. Ich spürte: Es ist vorbei.»

Bei der Uno ist er abgemeldet

All die Gräueltaten, zu welchen der Mensch fähig ist – heute will er sie verhindern. Mit dem Mittel, das ihm zur Verfügung steht: die Definition für Folter.

Herr Melzer, was ist Folter?

«Bei Folter geht`s nicht nur um Daumenschrauben. Folter zeigt sich in allen Formen, bei denen vorsätzlich Schmerz zugefügt wird, um etwas zu erreichen.»

Folter ist für Melzer wie eine Landkarte um das Jahr 1500 – voller weißer Flecken. Er füllt sie. Kartiert neu. In offiziellen Berichten zuhanden der Uno-Generalversammlung und des Uno- Menschenrechtsraates legte er etwa dar, wie Migrationspolitik oder Wirtschaftskorr-uption zu Folter führen können. Und konzentriert sich dabei besonders auf Verstöße von westlichen Staaten, «weil sie sich oft als Menschenrechtsschampions darstellen», sagt er.

Dafür zahlt er einen hohen Preis. Das Mandat eines Sonderberichterstatters ist ein Ehrenamt, die Forschungsgelder fließen nur, wenn die einzelnen Staaten Lust dazu haben. Melzer sagt, Norwegen habe 100’000 Dollar zurückverlangt. Und Dänemark, das ihm anfangs finanzielle Unterstützung zugesichert habe, reagiere nicht mehr.

Die Schweiz finanziert eine Mitarbeiterin und unterstützt den «Human Rights Chair», den er an der Genfer Akademie für Menschenrechte und humanitäres Völkerrecht besetzt. Doch der Vertrag läuft im Oktober 2022 aus.

«Der Fall Assange hat meine Uno-Karriere beendet», sagt er jetzt in ruhigem Ton. Durch die Tür dringen dumpf die Stimmen seiner Töchter (8 und 11).

Herr Melzer, wie geht Ihre Familie mit all dem um?

«Dass ich so hart am Wind segle und so viel arbeite, ist schwierig für sie.»

Die Töchter teilen ihren Vater mit der halben Welt. Gerade war er für Dreharbeiten zu einem Dokufilm in Schweden, danach geht´s nach Wien, während unseres Interviews gehen acht Handynachrichten ein, und ein Anruf vom arabischen TV-Sender Al Jazeera. Pressearbeit.

Die Bitten um Hilfe nehmen zu. Melzer arbeitet alles ab, von acht Uhr abends bis zum frühen Morgen. Wochenende habe er kaum mehr. «Mein Körper macht das wohl nicht mehr lange mit.» Abschalten könne er nur am Klavier, jeden Tag versucht er eine Stunde darauf zu spielen, komponiert mitunter auch selber.

Ist der Preis zu hoch?

Herr Melzer, fragen Sie sich manchmal, ob es die Strapazen wert ist?

«Nein. Wenn ich es mir einfach mache, wird aus mir nichts Besseres. Und darum geht es doch im Leben.»

Nächstes Jahr läuft sein Mandat als Uno-Sonderberichterstatter aus. Dann wird sich zeigen, welchen Preis er am Ende zahlen muss. Melzer hat Vertrauen. Muss er haben, viele Menschen zählen auf ihn. Assanges Verlobte Stella Moris sagt uns in einem ruhigen Moment am Genfersee: «Dank Herrn Melzers Arbeit hat Julian eine Chance freizukommen. Julian droht sonst der Tod.» Eine schwere Bürde für einen einzigen Menschen.

Wikileaks und der Fall Assange

Ab 2010 veröffentlichte die Enthüllungs-Plattform Wikileaks unzählige geheime Dokumente. Diese dokumentierten, wie US-Soldaten im Irak unbewaffnete Zivilisten ermordeten oder Insassen in irakischen Gefängnissen folterten. Wikileaks-Gründer Julian Assange (49) wurde zum Staatsfeind der USA. Dort drohen ihm wegen Spionage 175 Jahre Haft. Derzeit sitzt er aber in einem Hochsicherheitsgefängnis in London. Und das kam so: 2010 erstatteten zwei Schwedinnen Anzeige gegen Assange wegen sexueller Nötigung und Vergewaltigung (die Verfahren wurden später eingestellt). Assange, damals in England, fürchtete eine Auslieferung an Schweden und von dort in die USA. 2012 flüchtete er in die ecuadorianische Botschaft in London. 2019 entzog ihm Ecuador das politische Asyl, die britische Polizei verhaftete ihn und hält ihn seither in Einzelhaft fest. Laut dem Schweizer Uno-Sonderberichterstatter Nils Melzer (51) wurde Assange Opfer psychischer Folter. Im Januar 2021 lehnte ein britisches Gericht seine Auslieferung an die USA in erster Instanz ab – wegen akuter Suizidgefahr.

Der Fall Brian und der Fall Assange

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Rebecca Wyss
Nils Melzer can still speak. People are still listening to him. Unlike Chelsea Manning, Edward Snowden and Julian Assange, who are standing next to him, cast in bronze. The sculpture is called „Anything to say“, but the three of them are gazing silently at Lake Geneva. The whistleblowers have been muzzled. The sheet that says how Nils Melzer’s story will end is still blank. Now, on 4 June, he speaks in Geneva – in front of Assange’s fiancée, Geneva’s mayor, a Geneva councillor of the Council of States and activists who put their fists in the air. „Julian Assange was demonised and persecuted,“ the 51-year-old says into the microphone. „Because he told the truth. He must come free.“ That is what the UN Special Rapporteur on Torture is fighting for.

For two years, „Mr. Melzer“, as the New York Times calls him, has therefore been in the spotlight of world public opinion. Because of the scope of the Assange case. Since Wikileaks published secret documents in 2010, the whole world has been looking at its founder Assange. The disclosure platform uncovered alleged war crimes committed by the USA. And Assange became an enemy of the US state, was on the run for almost ten years. He is currently in solitary confinement in England, suicidal, facing extradition to the US – and 175 years in prison for espionage.

This is exactly what the man responsible for investigating torture in 193 UN states wants to prevent. Melzer has already given countless interviews on the Assange case, repeating mantramatically what he also says in his book „The Julian Assange Case“: Assange is to be made an example of, as a deterrent to anyone who wants to drag dark state secrets into the light. A conspiracy of the great powers.

From functionary to resistance fighter

In May, all cameras in Switzerland were also focused on Nils Melzer as he targeted his home country. Melzer was the best-known head of the opponents of the anti-terror law, appearing in the SRF „Arena“ against Karin Keller-Sutter. In the case of Brian against the Zurich justice system. Melzer intervened because the boy has been in solitary confinement for almost three years – suffering psychological torture. The answer from the Department of Foreign Affairs (DFA) is still pending until mid-August at the latest. The Zurich Department of Corrections promptly reacted piqued.

Melzer is used to headwind. He accepts it. Daily business. The case of Assange is quite different. No other case has left such a deep mark on Melzer’s biography and personality. The Assange case turned the functionary into a resistance fighter. Melzer himself says:

„I became a whistleblower.“

Who is this man?

Shortly after the Assange event, we sit down with him on the shore of Lake Geneva. Fatigue presses down on his shoulders, five hours of sleep – that’s all he allows himself per night. Melzer knows only one mode: high-speed.

„Others fly to the Maldives for three weeks at the beach, I couldn’t do that. When we go to the swimming pool with the children, I swim a kilometre, lie down for twenty minutes and have to do something again. Otherwise I become unbearable.“

He wants to help everyone

Every day, the UN man receives a dozen reports of torture. Only one of them allows him to intervene. A hopeless struggle, an endless one, the suffering never ends, not even in his mind. The horror pours out of him in a torrent: a migrant who wants to enter the USA via Mexico has a 75% risk of being raped. In Libya, there is a 98-percent risk. And then there is domestic violence …

You can’t get rid of the impression that this man is carrying the burden of the whole world. Mr Melzer, why are you doing this to yourself?

„I can’t help it. I constantly feel that if I don’t do something, the cases will lie fallow. I feel responsible.“

It is this strong feeling that drives him on, makes him a driven man.

Little is known about the person behind the UN official. Melzer grew up in Zurich with a Swedish mother, a physiotherapist, a single parent. „I brought myself up, was a free spirit,“ he says. His father was an aid worker, often absent, took him on trips. That shaped him. Melzer studied law, went to the International Committee of the Red Cross as a delegate, did his doctorate on targeted military killings. Later he advised the FDFA on security policy issues. Until the post at the UN became vacant.

Since 2016, he has been investigating allegations of torture, visiting prisoners and inter-vening when necessary. Over the years, he never did so in a blustering, polemical manner. But steadily – through reports, through letters, the only means of pressure a UN Special Rapporteur has. Melzer says: „Most of it nobody reads.“ He resigned himself to that until the Assange case landed in his inbox.

Melzer took up the case, discovered violations of the ban on torture and systematic judicial arbitrariness. In spring 2019, he intervened with the USA, England, Sweden and Ecuador. But the states hardly responded. And so he did what he had never done before: he went public, messed with the powerful. First through interviews with SonntagsBlick and the online magazine „Republik“, then in the world press. Melzer has turned the spotlight on the political persecution of Assange. The man from whom the media had long since turned away because of a rape trial that has since been dropped.

Is he an activist?

In doing so, the special rapporteur goes far. He even gives interviews to questionable media such as the Russian propaganda channel RT.

Why, Mr Melzer?

„Because RT was the only media interested in the Assange case. The Western media ignored him.“

For critics, this is further proof that the UN official is an Assange activist, as the „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ recently called him. And in the „NZZ“ a criminal law professor even portrayed him as a conspiracy theorist.

Pascal Willi (51), Melzer’s best friend, is annoyed by these labels. The two know each other from school days. The IT consultant says: „This image is completely wrong. Nils is not someone who likes to provoke or pick fights. He is all lawyer. Factoriented.“ His Assange book alone shows that, he says. In it, he lists almost painfully meticulously all the evidence he has gathered in the case.

How does Melzer himself see it? Mr Melzer, don’t you ever worry about your credibility?

„Many people don’t understand: I am an activist, but not for Assange, but for the rule of law.“ If he does a little something in as many cases as possible at a time, he is celebrated for it, but in the end he can’t make a difference. In the Assange case, he has evidence of systemic failure. „Here I have the chance to achieve something that goes beyond the case.“

And what?

„The protection of press freedom and the rule of law.“

Faith as fuel

A look at his study shows why Melzer ’s inner compass is impervious to disruptive manöuvres. At the end of June, he invited us to his house near Biel, where he lives with his wife and two daughters. On the wall hangs a mosaic with a white dove with a halo. An image of the Holy Spirit.

Mr. Melzer, what do you believe in?

„I try to serve something greater. Everything I do is not about me.“

Melzer discovered his spirituality at the age of 28. He had just quit his job and was in a crisis of purpose. He found support in a free church and was baptised by the group in Lake Zurich. After a few months, it became too tight for him and he went his own way. What remained was his faith, which was decisive for his application to the Red Cross, ICRC.

„I asked in a prayer what I should do, and inwardly I saw four letters in front of me: ICRC.“ He said he did not want to give the wrong impression. He was not chosen by God, he said. „It was an inner, very personal guidance.“

Since then, he trusts. Since then, he has hardly known fear.

That carried him through the twelve years as a delegate at the ICRC. In refugee camps in the Balkans, he collected evidence of war crimes. He looked for the parents of lost children who were so small that they knew neither their names nor those of their mother and father. He went to prisons where the USA had taken people for torture interrogations. In 2009, after a mission in Afghanistan, it was over. Shortly before he landed in Kabul, his UN colleagues had been murdered in their beds. And in the evening there was a big earthquake. Melzer thought of his pregnant wife. „For the first time I was afraid. I felt: it’s over.“

He is deregistered from the UN

All the atrocities of which man is capable – today he wants to prevent them. With the means at his disposal: the definition of torture.

Mr Melzer, what is torture?

„Torture is not just about thumbscrews. Torture manifests itself in all forms where pain is deliberately inflicted in order to achieve something.“

For Melzer, torture is like a map around the year 1500 – full of white spots. He fills them in. Re-mapping. In official reports to the UN General Assembly and the UN Human Rights Council, he has explained how migration policy or economic corruption can lead to torture. And he focuses particularly on violations by Western states, „because they often present themselves as human rights champions“, he says.

He pays a high price for this. The mandate of a special rapporteur is an honorary one, and the research funds only flow when the individual states feel like it. Melzer says Norway has demanded 100,000 dollars back. And Denmark, which initially assured him of financial support, is no longer responding.

Switzerland finances a staff member and supports the „Human Rights Chair“ he occupies at the Geneva Academy for Human Rights and International Humanitarian Law. But the contract expires in October 2022.

„The Assange case ended my UN career,“ he now says in a calm tone. The voices of his daughters (8 and 11) come muffled through the door.

Mr Melzer, how does your family deal with all this?

„The fact that I sail so hard on the wind and work so much is difficult for them.“

The daughters share their father with half the world. He has just been in Sweden for the filming of a documentary, then it’s off to Vienna. During our interview, eight mobile phone messages come in, and a call from the Arab TV station Al Jazeera. Press relations.

The requests for help increase. Melzer works through everything, from eight o’clock in the evening until early in the morning. He hardly has a weekend any more. „My body can’t take it much longer.“ He can only switch off at the piano, he tries to play it for an hour every day, sometimes composes himself.

Is the price too high?

Mr Melzer, do you sometimes ask yourself if it’s worth the effort?

„No. If I make it easy for myself, I won’t become anything better. And that’s what life is all about.“

Next year, his mandate as UN Special Rapporteur expires. Then it will become clear what price he will have to pay in the end. Melzer has confidence. He must have, many people count on him. Assange‘ s fiancée Stella Moris tells us in a quiet moment on Lake Geneva: „Thanks to Mr Melzer‘ s work, Julian has a chance of being released. Julian faces death otherwise.“ A heavy burden for a single person.

Wikileaks and the Assange case

Starting in 2010, the disclosure platform Wikileaks published countless secret documents. These documented how US soldiers in Iraq murdered unarmed civilians or tortured inmates in Iraqi prisons. Wikileaks founder Julian Assange (49) became a public enemy in the USA. There he faces 175 years in prison for espionage. But he is currently in a high-security prison in London. And this is how it happened: In 2010, two Swedish women filed charges against Assange for sexual assault and rape (the cases were later dropped). Assange, then in England, feared extradition to Sweden and from there to the USA. In 2012, he fled to the Ecuadorian embassy in London. In 2019, Ecuador withdrew his political asylum, the British police arrested him and have held him in solitary confinement ever since. According to the Swiss UN Special Rapporteur Nils Melzer (51), Assange was a victim of psychological torture. In January 2021, a British court rejected his extradition to the USA in the first instance – because of acute suicide danger.

The Brian case and the Assange case

 

 

Über stasifolteropferadamlauks

I am 72 Years old and I I am still victim of torture in STASI-Prison in former GDR 1982-1985. I never reached Justice and satisfaction by Germany´s goverment after 40 Years injustice ! I am fighting for the implementation § TORTURE in Germany´s national low.
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1 Antwort zu Let´s talk about Torture in Germany Lassen Sie uns über die Folter in Deutschlad sprechen? – mister Melzer and Bundestagspräsident Schäuble!? WHY NOT???

  1. Holger Söder sagt:

    Super !

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