Schlussstrich oder Aufklärung !?? – Natürlich AUFKLÄRUNG und 100 Mio € jährlich sparen!- Aktenrestbestände ins Bundesarchiv SOFORT !

13.11.2014 – 06:00 Uhr

Wolfgang Suckert über knifflige Haushaltsentscheidungen
Die Nacht der spitzen Rotstifte naht. Heute Mittag treffen sich die 41 Mitglieder des Haushaltausschusses des Bundestages zur Haushaltsbereinigungssitzung. Die dauert gewöhnlich bis tief in die Nacht. Mit Hilfe von vielen Litern Kaffee werden die geplanten Ausgaben endgültig der Haben-Seite des Etats von nicht ganz 300 Milliarden Euro angepasst. Im Beratungsraum wird gekürzt, bis der Rotstift zur Neige geht.Zur Entscheidung steht auch die Fortführung der sogenannten Schnipselmaschine. Sie wird im Berliner Fraunhofer-Institut für die Stasi-Unterlagenbehörde seit mehreren Jahren entwickelt. Mit ihr sollen die Akten-Schnipsel aus 16″000 Säcken wieder zusammengefügt werden, die von der Stasi in ihrer Torschlusspanik hinterlassen wurden.Die manuelle Sortierung würde 800 Jahre dauern. Die Apparatur kann blitzschnell puzzeln, aber es fehlt ein Hochleistungs-Scanner, der die Maschine ununterbrochen füttert.Die Entscheidung über das Geld stellt sich als eine hochpolitische dar. Bleibt die Maschine nicht einsatzfähig, wäre die Stasi-Behörde einer wichtigsten Aufgabe beraubt. So würde ein Schlussstrich durch die Hintertür vom Haushaltsausschuss gezogen. Aber einen solchen darf die Politik – wenn sie es überhaupt will – nur nach einer offenen und öffentlichen Diskussion ziehen.Deshalb wird mit hoher Wahrscheinlichkeit der Rotstift bei diesem diffizilen Haushaltsposten ganz im Etui bleiben. Oder er führt auf dem Papier nur ein so maßvolles Tänzchen auf, dass die Techniker weitermachen können, damit die Wahrheit nicht für immer geschnipselt bleibt.
13.11.2014 – 06:00 Uhr

Berlin. In dieser Woche fällt die Entscheidung, was aus etwa 16.000 Säcken mit zerrissenen Stasi-Akten wird. Allein 255 dieser Säcke stammen aus Erfurt, 440 aus Gera, 250 aus Suhl.
1989 bot sich im Gebäude der Erfurter Stasi dieses Bild - Säcke voller zerrissener Akten. Foto: Sascha Fromm

1989 bot sich im Gebäude der Erfurter Stasi dieses Bild – Säcke voller zerrissener Akten. Foto: Sascha Fromm

Bisher wurde inBerlin der Inhalt von 23Säcken probehalber wiederhergestellt. Damit die elektronische Rekonstruktion voll ins Laufen kommt, soll jetzt ein Hochleistungs-Scanner entwickelt werden.Zuvor muss jedoch der Haushaltsausschuss des Bundestages die Finanzierung beschließen. Die Zustimmung durch den Bundestag wäre danach nur noch Formsache. Das Fraunhofer-Institut benötigt für die nächsten drei Jahre sechs Millionen Euro für die Fortsetzung des Projektes „ePuzzle“. An dem Vorhaben wird bereits seit Mitte der Neunzigerjahre gearbeitet. Bisher stellte der Bund dafür acht Millionen Euro bereit.In der Testphase wurde eine Software entwickelt, mit der anhand der Risskanten, der Schrift und der Papierart die zerrissenen Seiten zügig rekonstruiert werden können. In einem Fernsehfilm sowie in einer Dokumentation hatte dasZDF am Sonntag das Projekt vorgestellt. Dabei ging es auch um die problematische Finanzierung.

Linke will auch Akten der CDU rekonstruieren

Klare Worte findet gegenüber unserer Zeitung der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Union, Arnold Vaatz (CDU). „Der Informationsgewinn aus den wieder zusammensetzten Akten ist erheblich.“ Zudem sei es eine Vergeudung des bis jetzt eingesetzten Geldes, wenn man das Projekt abbrechen würde. Ähnlich argumentiert Ralph Lenkert (Linke). „Die Forscher sollen das Geld erhalten und ihr Projekt zu Ende führen.“ Vielleicht könne man es dann nach einem eventuellen Regierungswechsel in Erfurt dafür einsetzen, alle die Dokumente wieder zusammenzusetzen, die gegenwärtig von der CDU geschreddert würden, fügt er an.Noch wichtiger wäre es, so sagt der aus Jena stammende Lenkert, eventuell beim Verfassungsschutz noch vorhandene Reste von NSU-Akten zu rekonstruieren. Der Thüringer FDP-Politiker Patrick Kurth ist Mitglied des Beirates der Stasi-Unterlagen-Behörde. Er fürchtet, dass über den Umweg der Haushaltsmittel ein ganz bestimmter politischer Wille umgesetzt werden soll.Steffen Lemme(SPD), einziges Thüringer Mitglied des Haushaltsausschusses, spricht sich für eine weitere Unterstützung des Projektes aus. „Das sind wir im 25. Jahr des Mauerfalls den Stasiopfern schuldig“. Bereits jetzt zeigen verschiedene Institutionen starkes Interesse an der „Schnipsel-Maschine“. Dazu gehört das Stadtarchiv inKöln, das durch einen fahrlässig herbeigeführten Erdrutsch fast völlig vernichtet wurde. In einer Brandenburger Begräbniskirche könnte ein Mosaik wieder zusammengefügt werden. Ägyptologen träumen von wieder zusammengesetzten Papyrus-Rollen.Seit 1997 werden zerrisseneStasi-Akten inZirndorf per Hand zusammengesetzt. 1,4 Millionen Blätter wurden rekonstruiert. Dort „puzzeln“ zehn Mitarbeiter. Auch Archivare ausGera beteiligen sich. In der Berliner Behörden-Zentrale zeigt man sich überzeugt, dass die Säcke brisantes Material beinhalten. Zu den spektakulärsten Schnipselfunden gehören Akten von einem informellen Informanten inJena. Er verriet Fluchtpläne von Kommilitonen und kassierte als Spitzellohn die Berufung zum Theologieprofessor.

Wolfgang Suckert / 13.11.14 / TA
Z0R0005274205
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von ALauks, 13.11.2014 – 21:28
http://adamlauks.com/2014/10/30/vg-1-ar-50-14-per-feststellungsklage-zur-geschichtlivchwen-kategorie-folter-in-der-ddr-wahrheit-uber-endstadium-der-operativen-zersetzungsvorgange-der-stasi-und-ihrer-exkutive/ Wenn der Leser diesen Blog Beitra´g gelesen hatte, werdet ihr alle begreifen, warum die zerrissene Akte unbedingt wieder zusammengefügt werden sollen.
Der Blinde erkennt es auf den ersten Blick, dass nach den Unterlagen der HV Auslandsaufklärung, die brisantesten Akten zerrissen und geschreddert wurden. Der BStU die die Wiederherstellung per Hand in 500 Jahren bevorzugt geht es um Geld und Sicherung der Puzzler-Arbeitsstellen über das Jahr 2019. Gauck Behörde hat nach dem Eintritt der Verjährung für mittlere und schwere Verbrecjhen im Jahre 2000 bzw. 2005 ihren ursprünglich gesetzlich verankerten Zweck verwirkt. Erinnerlich: Zuarbeit zur juristischen Aufarbeitung des SED-DDR Unrechts und Verbrechen der STASI-Justiz und ihrer Exekutive sowie anderer Sicherheitsorgane der DDR. Somit wäre eigentlich der Weg frei geworden für die Verlegung der Restbestände ( ohne BStU Personal ) in das Bundesarchiv wo die vom Anfang an hingehört hätten, wie auch die Akte des Bundeskanzler Kohls, die über Nacht verschwand. Dadurch frei werdende 100 Mio € müssten ausrechen den Rechner des Fraunhofer Institut am Laufen zu halten !? Wohin dann mit dwem Bereitschaftspolizisten Roland Jahn und seinen Altkadern und ihren Seilschaften mittlerweile in der zweiten Generation!?? Auf Arbeitsamt oder dem Bundespräsidenten Gauck wie am 3.10.1990 überstellen, er gibt denen jetzt neue Persilscheine und Urkunden, und stellt sie bei ihm ein!? Es wird noch viel Diskussion dazu geben. Die müsste anfamngen mit der Disskussion über das von der STASI und Begünstigtem des MfS maßgeblicjh mitentworfene Stasi Unterlagengesetz, der in jetziger Fassung eine Schande ist und auf die Müllhalde der Geschichte gehört, da er zugeschnitten wurde einzig und allein zum Täterschutz.
von nauz2, 13.11.2014 – 19:30BEI­TRAG MEL­DEN
Wie viel Säcke zer­ris­se­ner Do­ku­men­te aus der Na­zi­zeit wur­den denn in der alt BRD auf­ge­ar­bei­tet um Kriegs­ver­bre­chen auf­zu­klä­ren und die Schul­di­gen für die vie­len Ver­bre­chen zur Re­chen­schaft zu zie­hen? Oder ist alles mit der so­ge­nann­ten „Ent­na­zi­fi­zie­rung“ auf­ge­ar­bei­tet wor­den? Er­in­ne­re nur an Eich­mann, si­cher einer der Schlimms­ten aus der Na­zi­zeit! Ihn muss­te Is­ra­el erst in sei­nem Ver­steck auf­spü­ren und vor ein is­rae­li­sches Ge­richt stel­len. Die alt BRD Be­hör­den haben es nicht „ge­schafft“ oder gar nicht wol­len???? Glob­ke wurde durch „Per­sil­schei­ne“ zum Wi­der­stands­kämp­fer „ge­wa­schen und war fak­tisch Ade­nau­er Ver­tre­ter (siehe Wi­ki­pe­dia).Ak­tu­ell sind über 6000 Bür­ger in ge­schlos­se­nen An­stal­ten (Psych­ia­trie) „fest­ge­setzt“ (be­raub­te Frei­heit) in ei­ni­gen Fäl­len, weil sie Ge­richts­voll­zie­her bei der Aus­übung sei­ner Pflich­ten (ein­trei­ben von Miet­schul­den) be­hin­dert haben! Ak­tu­el­les Bei­spiel Fall in Bay­ern mehr als 5 Jahre sei­ner Frei­heit be­raubt!
von Wel­ten­bumm­ler, 13.11.2014 – 14:02BEI­TRAG MEL­DEN
@f­runds­berg: Wer hat denn wen be­siegt? Waren 1989 Sie­ger oder Be­sieg­te auf den Stra­ßen? Man soll­te bei die­sem Thema keine Ge­schichts­klit­te­rung be­trei­ben. Der von Ihnen er­wähn­te Kaf­fee ist doch kal­ter Kaf­fee. Das Fraun­ho­fer­in­sti­tut schafft es, diese Schnip­sel zu re­kon­stru­ie­ren. Die Stasihat eng mit dem Kern­for­schungs­zen­trum in Ros­sen­dorf zu­sam­men­ge­ar­bei­tet. Dabei gibt es er­heb­li­che Dif­fe­ren­zen in den Be­stands­lis­ten über töd­li­ches, spalt­ba­res Ma­te­ri­al. Da­nach wird ge­gen­wär­tig ge­schnip­selt und der ein oder an­de­re Krebs­tod könn­te unter völ­lig neuem Licht er­schei­nen. Das hat al­ler­dings wenig mit Fahr­kar­ten und Kaf­fee zu tun; hier han­delt es sich um Mord, der nie­mals ver­jährt!
von Lisa B., 13.11.2014 – 13:37BEI­TRAG MEL­DEN
Und wer ar­bei­tet die Na­zi-Ak­ten in den US-Ar­chi­ven end­lich auf?
von frundsberg, 13.11.2014 – 09:58BEITRAG MELDEN
sicher wäre es interessant zu erfahren, was die damen und herren der geheimen feldpostbummer da über einen zusammengetragen haben, aber irgendwann müsste auch mal schluss sein. zumal die akten derjenigen, die dieses land „regieren“, sowieso ganz streng unter verschluss gehalten werden, (wenn die nicht schon durch den schornstein gejagt worden sind). aber man bekommt immer mehr das gefühl, dass hier stasiopfer dazu benutzt werden, um die ehemalige ddr immer mehr in einem schlechten licht dastehen zu lassen. na, mal sehen woran sich „aufgeilt“, wenn das kapitel „stasi“ abgeschlossen ist, sicher vielleicht daran, dass die fahrkarten der ehemaligen reichsbahn vermutlich aus chlorgebleichtem karton hergestellt wurden oder dass der kaffee nicht am südhang angebaut wurde, sondern am nordhang. irgendetwas wird man schon finden, um die geschichte so darzustellen, wie man es in „siegermanie“ macht.
von Generalsekretär, 13.11.2014 – 08:47BEITRAG MELDEN
Seit 97 puzzlen zehn Affen die Schnipsel zusammen? Ich hoffe die werden nicht mit Steuergeldern bezahlt.

Über stasifolteropferadamlauks

I am 72 Years old and I I am still victim of torture in STASI-Prison in former GDR 1982-1985. I never reached Justice and satisfaction by Germany´s goverment after 40 Years injustice ! I am fighting for the implementation § TORTURE in Germany´s national low.
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