Das Eid an einen ungesühnten Doppelmörder-Erich Mielke gilt ein Leben lang !

Tschekistischer Eid gilt lebenslang

DDR

Die Aufarbeitungs-Beauftragte Ulrike Poppe zum Druck der Stasi-Vereine auf ehemalige Mitarbeiter
Der ehemalige Brandenburger Stasi-Offizier Hans B. (Name geändert) möchte nach eigenem Bekunden an der Aufarbeitung des Stasi-Unrechts mitwirken (MAZ berichtete). Doch aus Angst vor den alten Seilschaften traut sich der Rentner nicht, mit seinem Namen dafür

zu stehen. Mit Ulrike Poppe, der Aufarbeitungs-Beauftragten des Landes Brandenburg, sprach Jürgen Lauterbach über die Angst des Stasi-Offiziers vor der eigenen Courage.

MAZ: Sind Ihnen so genannte Stasi-Täter im Land Brandenburg bekannt, die sich öffentlich erklärt haben?

Ulrike Poppe: Es gibt sie, aber es sind nicht viele.

Warum gibt es nicht mehr? Aus Scham, Uneinsichtigkeit oder Angst?

Poppe: Aus all den genannten Gründen. Ein ehemaliger Hauptamtlicher des MfS suchte meinen Rat, er litt unter seiner Schuld. Ich empfahl ihm, zu den Täter-Opfer-Gesprächen zu gehen, die Pfarrer Ulrich Schröter moderierte. Er fragte, wer außer ihm anwesend sein würde. Als Schröter ihn einlud und erzählte, dass seine ehemaligen Vorgesetzten im MfS, Schwanitz und Zeiseweis, auch daran teilnehmen, wollte er nicht mehr hingehen. Seine Begründung lautete: Die sitzen da, damit solche Leute wie ich nicht reden. Die ehemaligen MfS-Chefs nehmen an Täter-Opfer-Gesprächen teil, um zu kontrollieren, dass niemand den tschekistischen Eid bricht.

Auch Herr B., der sich in der CDU-Veranstaltung mit Namen zu Wort gemeldet hatte, macht einen Rückzieher. Verstehen Sie ihn?

Poppe: Ich habe mich über seinen freimütigen und mutigen Wortbeitrag gefreut. Mein erster Gedanke war allerdings, dass er nun vielleicht von Mitgliedern der Stasi-Vereine, wie zum Beispiel dem so genannten Insiderkomitee, besucht wird. Ich habe gehört, dass ehemalige Angehörige der Stasi unter Druck gesetzt werden, wenn die Gefahr gesehen wird, dass sie von ihrer damaligen Tätigkeit berichten.

Ist die Angst des Herrn B. echt?

Poppe: Ich glaube schon. Möglicherweise bezieht sich die Bedrohung auch auf die Familie.

Was riskieren frühere Stasi-Mitarbeiter, die sich offenbaren wollen?

Poppe: Eventuelle Bedrohung durch ehemalige MfS-Kollegen ist das eine. Das andere ist, dass sie unter Umständen Probleme im Beruf riskieren, wenn Kollegen und Vorgesetzte nichts von der Vorgeschichte wussten und ihnen dann plötzlich ablehnend begegnen oder den Kontakt abbrechen. Ähnliche Reaktionen kann eine diesbezügliche Offenheit im Freundes- oder Familienkreis hervorrufen. Aber es kann auch ganz anders ausgehen. Letztlich können Beziehungen nur Bestand haben, die auf Wahrheit aufbauen. Ein Verheimlichen wird unter Vertrauten als Kränkung erlebt. Was aber das berufliche Umfeld betrifft, so spielt es erfahrungsgemäß in den meisten Bereichen kaum eine Rolle, ob jemand bei der Stasi war.

Verstehen Sie das Schweigen?

Poppe: Nur zum Teil. Wer verheimlicht riskiert Misstrauen. Irgendwann kann doch ans Tageslicht kommen, was früher gewesen ist.

Wie stark sind die alten Seilschaften in der Stadt Brandenburg?

Poppe: Um das zu beurteilen, habe ich noch nicht genügend Einsicht in die Brandenburger Verhältnisse. Ich gehe davon aus, dass es Seilschaften gibt. Und hin und wieder werden solche auch von Menschen beschrieben, die sich an uns wenden. Aber ich wage nicht zu beurteilen, wie einflussreich sie sind. Es heißt in alten Stasi-Kreisen, der tschekistische Eid gelte lebenslang. Und das Grußwort der Linken-Abgeordneten Ulla Jelpke vor wenigen Monaten an eine Tagung ehemaliger Stasi-Mitarbeiter zeigt, wie eng sich diese Partei noch mit den alten Stasi-Offizieren verbunden fühlt. Aus meiner Sicht ist es sinnvoll, dass der Verfassungsschutz ein Auge auf diese MfS-Vereine wirft.

Herr B. sagt, dass in der Stadt Brandenburg an der Havel „Null an Aufarbeitung“ stattgefunden habe. Trifft das nach Ihrer Einschätzung zu?

Poppe: Null-Aufarbeitung kann man nicht sagen, schließlich liegt die Stadt nicht in einem luftleeren Raum, und von den landesweiten Aufarbeitungsangeboten, die es bisher gab, sind sicher auch die Brandenburger nicht verschont geblieben. Die Veranstaltung zu diesem Thema im März in Brandenburg an der Havel war sehr gut besucht. Offenbar ist unter den Brandenburgern ein Interesse an der Aufarbeitung vorhanden.

Sind Sie noch daran interessiert, Herrn B. in die Aufarbeitung des Stasi-Unrechts als einen damals Beteiligten einzubeziehen?

Poppe: Ja. Ich will mit ihm in Kontakt bleiben. Ich könnte mir vorstellen, ihn zu Veranstaltungen einzuladen, in denen er über seine damaligen Erfahrungen berichtet. In der gleichen Veranstaltung sollte dann allerdings auch jemand sprechen, der als Opfer Erfahrung mit der Stasi gemacht hat.

Über stasifolteropferadamlauks

I am 72 Years old and I I am still victim of torture in STASI-Prison in former GDR 1982-1985. I never reached Justice and satisfaction by Germany´s goverment after 40 Years injustice ! I am fighting for the implementation § TORTURE in Germany´s national low.
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2 Antworten zu Das Eid an einen ungesühnten Doppelmörder-Erich Mielke gilt ein Leben lang !

  1. welche Blödheit herrscht hier sagt:

    Nur Idioten schwören Eide, sie vergessen bei ihrem Machtwahn ihre Sterblichkeit und ihr kurzes Narrenleben.

  2. adamlauks11 sagt:

    Auch Mitarbeiter der Gauck Behörde mussten eine Verschwiegenheitsverpflichtung unterschreiben, was einem Eid an das MfS gleich zu setzen war.

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